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Gute Schweizer CO2-Bilanz

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Original in Weltwoche-Grün Nr. 6, 8. Dezember 2022

2 Kommentare zu “Gute Schweizer CO2-Bilanz

  1. Guntram Rehsche
    Guntram Rehsche

    Der britische Thinktank Ember hat zum vierten Mal einen Bericht zur weltweiten Stromproduktion vorgelegt. Laut »Global Electricity Review 2023« lag der globale Durchschnitt der CO2-Emissionen zur Stromerzeugung im vergangenen Jahr bei 436 Gramm je Kilowattstunde, der beste bislang erreichte Wert. Zudem geht Ember davon aus, dass die Emissionen in absoluten Zahlen weiterhin abnehmen werden. 2022 werde als »Wendepunkt beim weltweiten Übergang zu sauberer Elektrizität« in Erinnerung bleiben.
    Zwar stieg der weltweite Stromverbrauch dem Bericht zufolge 2022 um 694 Terawattstunden (TWh), dieser Mehrbedarf sei aber zu 80 Prozent (557 TWh) durch zusätzliche Erzeugung von Wind- und Solarstrom gedeckt worden: Windkraft legte demnach um 312 TWh zu, Solarstrom um 245 TWh. Die Stromerzeugung aus Wasserkraft stieg deutlich geringer um 73 TWh, hauptsächlich aufgrund trockener Witterung in vielen Ländern. Aus dem gleichen Grund sowie wegen der Abschaltung von Anlagen in Deutschland und Belgien sank die weltweite Atomstromproduktion – die Ember ebenfalls zu den »sauberen« Energien zählt – im Jahr 2022 um 129 TWh. Kohlestrom nahm hingegen um 108 TWh zu, Gas verlor zwölf TWH, andere fossile Quellen gewannen 86 TWh. Für 2023 sagt Ember einen leichten Rückgang der fossilen Stromproduktion voraus, der sich in den darauf folgenden Jahren beschleunigen werde.
    2022 dominierten fossile Energien die weltweite Stromproduktion von rund 28.300 TWh allerdings noch deutlich mit insgesamt 61 Prozent Anteil, davon 36 Prozent Kohle, 22 Prozent Gas und drei Prozent andere fossile Brennstoffe. Atomkraft steuerte neun Prozent zur Gesamtproduktion bei. Wasserkraft blieb mit 15 Prozent an der Gesamterzeugung die wichtigste erneuerbare Energiequelle im Stromsektor, gefolgt von Wind mit 7,6 und Solarstrom mit 4,5 Prozent. Biomasse und andere Erneuerbare stellten 2,8 Prozent.
    © PHOTON

    Quelle:
    Ember
    Zusammenfassung und Download des Berichts

  2. Jörg Hofstetter

    Ich gehe mit Ihnen einig, dass die Entwicklung in die richtige Richtung geht, aber noch viel Arbeit vor uns liegt. Ich bin aus folgenden Gründen nur vorsichtig optimistisch:
    – der internationale Flugverkehr ist in den Zahlen nicht enthalten (weil sich die Staaten noch nicht einigen konnten, wie dies auf die einzelnen Staaten verrechnet werden soll).
    – Die CO2 Emissionen für Importgüter sind darin nicht enthalten.
    – Wir haben das Ziel 2020 vermutlich nur wegen Corona knapp erreicht.
    – Der Trend geht in die richtige Richtung, die Geschwindigkeit muss aber zunehmen.

    Daher hat der Indikator „CO2 Emissionen“ in meinem CO2-Monitoring keine grüne sondern nur eine gelbe Ampel erhalten: co2nettonull.com

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