Die Corona-Pandemie geht endlich dem Ende entgegen: Zeit für ein erstes Fazit zu Todesfällen, Hospitalisationen und Auswirkungen der Impfung.
Originalbeitrag «Schlumpfs Grafik, Folge 30» im Online-Nebelspalter vom 7. Februar 2022.
Nach der vom Bundesamt für Statistik (BFS) herausgegebenen neuesten Datentabelle «Todesfälle nach Altersklasse, Woche und Kanton» (siehe hier) haben wir seit Beginn der Corona-Pandemie drei Wellen der Übersterblichkeit erlebt, die in meiner folgenden Grafik leicht zu erkennen sind:
(Click auf Grafik vergrössert diese) Die Grafik zeigt die Zahl der Todesfälle pro Woche seit 2015, angeordnet in einzelnen Jahreskurven von Woche 1 bis 52/53. Zur Verdeutlichung habe ich die Corona-Jahre 2020 (schwarz), 2021 (rot) und 2022, bis Woche 3 (grün) dick herausgehoben.
Drei Corona-Wellen mit Übersterblichkeit
Das Ausmass der Tragik der Corona-Pandemie wird in erster Linie anhand der zusätzlich verstorbenen Menschenleben gemessen. Das ist mit dieser Grafik möglich. Sie zeigt drei Phasen der Übersterblichkeit: Eine erste von Woche 12 bis 17/2020, eine zweite von Woche 43/2020 bis Woche 4/2021 und eine dritte von Woche 45/2021 bis Woche 1/2022.
Im Vergleich mit den Vorjahren kann man sehen, dass sich die erste und dritte dieser Wellen bezüglich Stärke und Länge nicht von deutlichen Grippewellen unterscheiden, wie sie im Februar 2015 oder im Dezember 2016/Januar 2017 stattgefunden haben. Völlig aus dem Rahmen fällt nur die längste und stärkste zweite Welle, die von Mitte Oktober 2020 bis Ende Januar 2021 gedauert hat.
Nur eine Welle ist wirklich tragisch
Gemeinsam ist allen Wellen, dass zum weitaus grössten Teil nur Menschen über 65 Jahren, ja sogar über 80 Jahren betroffen waren. Nach BFS-Zahlen sind in der Altersgruppe «65 Jahre und älter» in der stärksten zweiten Welle 8’448 Personen zusätzlich gestorben, was einer Übersterblichkeit von 47 Prozent entspricht: Die Zahl der Menschen, die in dieser Altersgruppe gestorben sind, liegt in diesen drei Monaten also um fast die Hälfte höher als der Erwartungswert. Da hat Covid-19 tragische Spuren hinterlassen.
Kurz nach Mitte dieser zweiten Welle begann die Schweiz, die erste Impfdosis zu verabreichen. Sicher hat die damit anlaufende Impfkampagne aber keinen Einfluss gehabt auf das Abklingen der Welle im Januar 2021. Und danach? Offenbar verfügt die Schweiz über keine Datensammlung, aus der ein kausaler Zusammenhang zwischen Impfstatus und Todesursache der Bevölkerung abzulesen wäre. Solche Individualdaten werden bei uns nicht erfasst.
Hospitalisationen nach Impfstatus
Bei der Beantwortung der Frage «Wie wirksam war das Impfen gegen Corona?», muss man sich also auf indirekte Indizien stützen. Den besten Hinweis gibt die Aufschlüsselung der laborbestätigten Corona-Hospitalisationen nach Impfstatus, die täglich ans Bundesamt für Gesundheit (BAG) gemeldet werden. Die folgende Grafik zeigt die Entwicklung des 7-Tage-Schnitts aus diesen Meldungen seit Ende Januar 2021 bis zum 2. Februar 2022 (siehe hier):
(Click auf Grafik vergrössert diese) Der Impfstatus wird hier in vier Varianten gezeigt. Für uns von Bedeutung sind aber nur die Fälle «Nicht geimpft» (braun) und «Vollständig geimpft mit Auffrischimpfung» (dunkelblau), denn für die Beurteilung der Impfwirkung können nur Personen berücksichtigt werden, die sich an alle Empfehlungen (inklusive Booster) halten. Weiter konzentrieren wir uns auf die dritte Übersterblichkeitswelle, die vom 8. November 2021 bis am 9. Januar 2022 gedauert hat (von mir rot markiert) – die Zeit also, wo eine Wiederholung der schlimmen Welle ein Jahr zuvor gedroht hat.
Nicht-Geimpfte haben Spitäler viel mehr belastet
Der Befund ist eindeutig: Die Zahl der Spitaleinweisungen der Nicht-Geimpften steigt in den ersten drei Wochen von 30 auf 70 und sinkt dann auf 50, bei den Vollständig-Geimpften mit Booster beginnt sie aber fast bei Null und steigt nur auf 15 an. Die Nicht-Geimpften haben die Spitäler also drei bis sieben Mal mehr belastet, und dies, obwohl sie in der ganzen Periode nur etwa ein Drittel der Gesamtbevölkerung ausgemacht haben.
Hat der Booster geholfen?
Wenn wir weiter die hellblaue Kurve der Vollständig-Geimpften ohne Booster anschauen, zeigt sich, dass die Auffrischimpfung ebenfalls geholfen hat, die Kapazitäten der Spitäler zu schonen. Das Risiko, bei einer Corona-Infektion im Spital zu landen, war also bei vollständig geimpften Menschen signifikant kleiner, als bei ungeimpften. Und Spitaleintritt bedeutet ja immer, dass bei einer Krankheit schwerwiegende Komplikationen eingetreten sind, die im schlimmsten Fall zum Tod führen können.
Diese Erkenntnis wird durch zwei grosse internationale Studien bestätigt. In 33 europäischen Ländern haben Impfungen bei Über-60-jährigen Menschen zwischen Dezember 2020 und November 2021 fast 500’000 Menschen das Leben gerettet (siehe hier). Und eine Studie in den USA kommt zum Schluss, dass dort sogar 1,1 Millionen Menschenleben durch die Verabreichung von Covid-19-Vakzinen gerettet wurden (siehe hier).
Schwerwiegende Impf-Folgen bei nur 0,03 Prozent
Was aber ist mit den Nebenwirkungen der Impfung? Swissmedic, die Schweizerische Zulassungs- und Aufsichtsbehörde für Arzneimittel und Medizinprodukte, macht dazu folgende Angaben: Bis zum 12. Januar 2022 sind in der Schweiz 15,5 Millionen Impfdosen verabreicht worden, dazu sind 11’467 Meldungen über Nebenwirkungen eingegangen, 4’277 über schwerwiegende Folgen, was 0,03 Prozent entspricht. Oder anschaulicher: Bei 10’000 Geimpften treten im Durchschnitt bei drei Personen schwerwiegende und bei acht überhaupt Nebenwirkungen auf. Die übrigen 9’993 erfahren aber eine Schutzwirkung gegen schwerwiegende Covid-Krankheitsverläufe.
Ein Fall von Nonsense-Korrelation
Dem scheint eine Studie aus Deutschland zu widersprechen, die nahe legt, dass die verschiedenen Impfungen sogar zu erhöhter Sterblichkeit geführt haben (siehe hier). Wie soll das möglich sein? Psychologieprofessor Christoph Kuhbander vergleicht darin die zeitliche Entwicklung der Todesfälle pro Tag und die Anzahl der Erst, Zweit- und Booster-Impfungen in Deutschland. Dabei findet er eine relativ hohe Korrelation zwischen den beiden Kurven, die ihn zur Vermutung bringt, eine höhere Zahl von Impfungen führe zu mehr Todesfällen.
Allerdings unterliegt er dabei einem methodischen Statistik-Fehler, der seit langem unter dem Thema «Spurious correlations» oder Nonsens-Korrelationen bekannt ist. Darunter versteht man den Irrtum, allein durch zeitliche Korrelation zweier Trend-Kurven auf einen inhaltlichen Zusammenhang zu schliessen, wie das Kuhbander hier tut. Auf folgender Website (siehe hier) finden Sie viele – durchaus auch amüsante – Grafiken zu diesem Thema. So gibt es beispielsweise in den USA eine fast perfekte Korrelation zwischen der Zahl von Personen, die jährlich gestorben sind, weil sie sich in ihrem Bettzeug verheddert haben, und dem durchschnittlichen jährlichen Käse-Konsum pro Kopf.
Kein Mensch käme hier auf die Idee, einen inhaltlichen Zusammenhang zu konstruieren. Und dasselbe gilt für die Studie Kuhbander, auch wenn der Autor glaubt, ein solcher Zusammenhang könne existieren. Er hätte sich aber überlegen müssen, ob die weitgehende Gleichzeitigkeit nicht auch einfach dadurch zu erklären ist, dass die Impfbereitschaft bei angekündigten Corona-Wellen erwartungsgemäss steigt, weil sich die Leute schützen wollen.
Eindrückliche Bestätigung der Impf-Wirksamkeit aus Österreich
Zum Abschluss noch ein Zitat aus einer Pressemitteilung von «Statistik Austria» vom 25. Januar 2022 (siehe hier): «Ungeimpfte haben ein signifikant höheres Sterberisiko als jene, die zumindest eine Impfdosis gegen COVID-19 erhalten haben – das ist in beinahe allen Altersgruppen und unabhängig vom Geschlecht der Fall. Die deutlichsten Unterschiede sehen wir allerdings bei Personen höheren Alters». Diese Aussage hat besonderes Gewicht, weil Österreich eines der wenigen Länder ist, das ein eigenes Impfregister hat, nach dem man den Einfluss einer Impfung auf die Wahrscheinlichkeit zu versterben auf Personenebene analysieren kann.
Ich würde jetzt gerne auf unseren Balkon steigen (wir haben keinen) und eine halbe Stunde für all jene Menschen Beifall klatschen, die sich an den verschiedensten Orten unserer Erde daran gemacht haben, in möglichst kurzer Zeit Impfstoffe zu entwickeln, die all jene von uns, die das wollen, so weit wie möglich gegen Corona schützen.
Sehr geehrter Herr Schlumpf
Die Realität hat Sie eingeholt.
Sie sollten den Titel Ihres Artikels wie folgt anpassen:
„Corona-Impfung hat viele Leben zerstört“
Bitte schauen Sie sich die Reportagen und Dokumentationen des öffentlich-rechtlichen Senders MDR (gehört zur ARD) an, welche ich Ihnen folgend verlinkt habe:
http://www.youtube.com/watch?v=lwF5Xy68k0s
http://www.youtube.com/watch?v=yTd92qTJ3ho
http://www.youtube.com/watch?v=4TN6qRf7S2U
http://www.youtube.com/watch?v=raiNTdxs61M
0,8 Prozent der mit den mRNA-Impfstoffen geimpften Menschen erleiden „schwere Impfschäden“.
Allein in Deutschland rund 580’000 Menschen.
Menschen, welche zuvor völlig gesund waren und sich von den Versprechungen der Impfung viel erwarteten oder einfach dazu genötigt und gezwungen wurden.
Menschen, welche in keinster Weise einer Risikogruppe oder den vulnerablen Patienten angehörten.
„Schwere Impfschäden“ erfordern mindestens einen Spitalaufenthalt, führen meistens zu bleibenden physischen Schäden, Behinderungen und Arbeitsunfähigkeit, sowie teilweise zum Tod.
Diese Erkenntnisse und Fakten sind mittlerweile auch bei den Mainstreammedien angekommen, welche zwei Jahre lang jede Kritik im Keime erstickten.
Bei kritisch denkenden Menschen, die netterweise als „Covidioten“, „Schwurbler“, „Flacherdler“ und „Nazis“ bezeichnet wurden, war das erhebliche Risiko von „schweren Impfschäden“ schon lange bekannt.
Wer es äusserte, wurde geteert und gefedert oder zumindest niedergemacht und gemobbt.
Wie sagte es einst Michael Jackson im Jahre 2003:
„Lies run sprints, but the truth runs marathons.“
Herr Schlumpf macht einen kapitalen Fehler bei seiner Analyse.
Nach Beginn der Impfkampagne vor einem Jahr, war das allgemeine Narrativ, dass die mRNA-Impfung eine sterile Immunität zur Folge hat (was heute eindeutig widerlegt ist).
Aus diesem Grund wurden geimpfte Patienten beim Spitaleintritt und nach der entsprechenden Anamnese explizit NICHT auf SARS-CoV-2 getestet, was einer Weisung des BAG entsprach.
Ergo wurden Geimpfte mit einem positiven Testergebnis auf SARS-CoV-2 gar nicht erkannt und in die Statistik eingepflegt.
Die Zahlen, auf welche sich Herr Schlumpf beruft, sind falsch.
Bitte besser recherchieren Herr Schlumpf und die rosarote Brille beim Thema Corona ablegen.
Danke.
Dr. med Engel stimme ich hierbei voll zu!
Jede extrem verbreitete, regelrecht aufgezwungene „Glaubenssache“, incl. vorsätzlicher wie eindeutiger Verheimlichungen, ist kritisch zu hinterfragen; nicht nur Klimahysterie. Dies bereits bei einem Laien, mit einfacher Logik.
Was derzeit abläuft, in verschiedenen Bereichen, erinnert mit der Ächtung an das Mittelalter. Fortschritt???
„Nicht sein kann, was nicht sein darf?“
Mensch lernt nicht aus – falls Wille vorhanden.
Es ist übrigens auch nicht richtig, „Nebenwirkungen“ von Impfungen zu summieren und pauschal zu betrachten. Der Impfstoff von Astra-Zeneca hat mit Sicherheit ein anderes Nebenwirkungsprofil als die mRNA-Impfungen von Moderna und BioNTech, und selbst die beiden mRNA-Impfstoffe unterscheiden sich.
Herr Schlumpf macht hier den gleichen Fehler, über den ich mich schon lange in fast allen anderen Medien aufrege: Bei den angeblichen Zahlen von Nebenwirkungen der Impfungen handelt es sich nicht um effektive Nebenwirkungen, sondern nur um MELDUNGEN von Symptomen, welche in zeitlichem Zusammenhang mit der Impfung aufgetreten sind. Das bedeutet noch lange keinen ursächlichen Zusammenhang. So werden in den klinischen Studien sehr viele der „Nebenwirkungen“ auch in den Placebo-Gruppen gemeldet. Mit anderen Worten: Die Zahl der echten Nebenwirkungen der Impfungen ist noch viel kleiner als von Herrn Schlumpf angenommen.
Danke für den wichtigen Hinweis.
Gewünschte Spekulation!
Die Zeit wird die Beweise antreten, nicht nur die Gegenwart. Die Zukunft wird urteilen und Verantwortung baden die Nachkommen aus. Evtl. erhält manch einer die passende Rechnung zur gegebenen Zeit.
0,8 Prozent der mit den mRNA-Impfstoffen geimpften Menschen erleiden „schwere Impfschäden“. Allein in Deutschland rund 580’000 Menschen.
Menschen, welche zuvor völlig gesund waren und sich von den Versprechungen der Impfung viel erwarteten oder einfach dazu genötigt wurden. Menschen, welche in keinster Weise einer Risikogruppe oder den vulnerablen Patienten angehörten.
„Schwere Impfschäden“ erfordern mindestens einen Spitalaufenthalt, führen meistens zu bleibenden physischen Schäden, Behinderungen und Arbeitsunfähigkeit, sowie teilweise zum Tod.
Diese Erkenntnisse und Fakten sind mittlerweile auch bei den Mainstreammedien angekommen.
Geben Sie bei YouTube den Begriff „Impfschäden“ ein und schauen Sie sich die Reportagen des öffentlich-rechtlichen Senders MDR an, welcher zur ARD gehört.