Gast-Podcast von schlumpf&rentsch: Martin Schlumpf trifft den Physiker Walter Rüegg zum Gespräch über den Kernenergie-Unfall von Fukushima und die Folgen für die Schweiz.
Dr. Rüegg ist Kernphysiker mit starkem Interesse an Strahlenbiologie. Er hat langjährige Erfahrung in der Grundlagenforschung (ETH Zürich) und der Industrie im Bereich Elektronik (ABB). Als langjähriger Chefphysiker der Schweizer Armee hat er sich fundiert mit der Wirkung von radioaktiver Strahlung beschäftigt.
Im Gespräch erläutert er die Auswirkungen des Erdbebens vom 11. März 2011 sowie des davon ausgelösten Tsunamis auf die Kernkraftwerke an der Küste Japans, und geht auf die Evakuierungsmassnahmen der Regierung ein.
Als Fazit lassen sich folgende Punkte aufführen:
– Das gewaltige Erdbeben von der Stärke 9 haben alle Reaktoren praktisch schadlos überstanden
– Die Kernschmelze wegen dem Tsunami in den drei ältesten nicht nachgerüsteten Blöcken wäre in der Schweiz nicht denkbar (die Internationale Atomenergie-Organisation bestätigt jedes Jahr den hohen Sicherheitsstandard der Schweizer Werke), alle neueren japanischen Werke sind auch durch den Tsunami nicht in ihrer Funktionalität beeinträchtigt worden
– Die freigesetzte Radioaktivität an den Verseuchungs-Hotspots um Fukushima ist in der Jahresdosis vergleichbar mit derjenigen an bestimmten Stellen in den Schweizer Alpen: Streng nach Strahlenschutzverordnung müsste man also auch Teile der Schweiz evakuieren
– Die Evakuierung wegen Radioaktivität hat wesentlich mehr Todesopfer gefordert, als die direkte Wirkung dieser Strahlung
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